Die Veranstaltungsreihe „Weg mit §218 – 150 Jahre Fremdbestimmung sind genug!“ findet zwischen 15.05.2021, dem 150. Jahrestag der Einführung des Paragraphs ins Strafgesetzbuch und dem Safe Abortion Day am 28.09.2021 statt.

Im letzten Vortrag gibt Sarah Diehl einen internationalen Ausblick auf die Stigmatisierung und Hindernisse in der Frauengesundheit mit einem Fokus auf Schwangerschaftsabbrüche.

In den meisten Ländern sind Schwangerschaftsabbrüche immer noch illegal oder aufgrund ihrer Stigmatisierung nicht zugänglich. Weltweit sterben etwa 48.000 Frauen aufgrund dieser Illegalisierung, etwa 5 Mio. tragen schwerwiegende Gesundheitsschäden davon. Weltweit versuchen Konservative mit der Fokussierung auf den Embryo die Lebensrealität und die Bedürfnisse von Frauen unsichtbar zu machen. Das Mutterideal wird benutzt, damit Frauen weiterhin Fürsorgearbeit unbezahlt und unsichtbar in der Gesellschaft leisten. Der Vortrag gibt einen Überblick über Gesetze und Bewegungen, die Frauen davon abhalten ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, aber auch über die Frauensolidarität und Selbstorganisation wie Ciocia Basia oder Women on Waves, die es Frauen weltweit ermöglicht trotz Illegalität einen sicheren Zugang dazu zu bekommen.

Sonntag, 19.09. – 20 Uhr live bei Youtube: https://youtu.be/OOn_V6w4LXo

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Die erste Online-Veranstaltung mit Fragerunde „Warum Frauen seit 150 Jahren Widerstand leisten“ vom 06.06.2021 kann hier im Youtube-Stream nochmal angeschaut werden.

Am 27.06. um 20Uhr findet unsere zweite Veranstaltung der Vortragsreihe „Weg mit Paragraph 218 – 150 Jahre Fremdbestimmung sind genug“ im Youtube-Livestream statt. Unter dem Titel „Mein Bauch gehört mir – über die Geschichte der Pro-Choice Bewegung“ wird Brigitte Kiechle in Form eines Gesprächs mit dem Feministischen Bündnis Heidelberg über die Geschichte der Pro-Choice Bewegung berichten. Hierbei werden einerseits ihre persönlichen Erfahrungen als langjährige feministische Aktivistin Gehör finden und andererseits die Kämpfe der Frauen von damals mit den Kämpfen der Frauen von heute einen Abgleich finden.

Am 18.07. um 19Uhr findet die dritte Veranstaltung unserer Vortragsreihe statt. Wir laden euch herzlich ein gemeinsam im Karlstorkino in Heidelberg den Film „Der lange Arm der Kaiserin“ von Susanne Riegler zu schauen und im Anschluss zu diskutieren.

Der Film „Der lange Arm der Kaiserin“ zeigt mehr als deutlich auf, welches unfassbare Leid das staatliche Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen schon seit hunderten von Jahren in allen Ländern generiert. Neben einer historischen Analyse werden die tragischen Situationen von Frauen, welche gezwungen sind einen illegalen Abbruch durchzuführen, von verschiedenen ZeitzeugInnen authentisch geschildert. Am Ende spannt der Film einen Bogen bis in die Gegenwart und zeigt auf, dass die reproduktiven Rechte auch heute noch stark durch staatliche Interventionen und politische wie kirchliche Interessen eingeschränkt werden.

Die vierte Veranstaltung findet am Sonntag den 08.08.21 um 20 Uhr im Youtube-Livestream statt.

Der Kulturkampf der Anti-Choice-Bewegung. Eine Analyse der selbsternannten „Lebensschutz“-Bewegung, sowie ihrer Ideologie und Methoden

Radikale Abtreibungsgegner*innen wie „pro femina“, die „Aktion Lebensrecht für Alle“ oder „Sundays for Life“ arbeiten mit vielfältigen Methoden und bisweilen bestens vernetzt an ihrem Ziel Schwangerschaftsabbrüche zu verunmöglichen. Ihr Kampf gegen Abtreibung beinhaltet dabei gleichzeitig eine umfassende Kritik an der heutigen Gesellschaft, die aus ihrer Sicht im Untergang begriffen ist.

Der Vortrag richtet sich an alle, die sich einen Überblick über die derzeitige Situation ungewollt Schwangerer in Deutschland verschaffen möchten. Er analysiert zudem den von der Anti-Choice-Bewegung geführten Kulturkampf, die dahinterstehenden Ideologien und widmet sich relevanten Gruppierungen sowie ihren Netzwerken.

Lina Dahm ist Aktivistin und freie Journalistin aus München. Sie beschäftigt sich seit 2017 mit Antifeminismus.

In der fünften Veranstaltung begrüßen wir Kristina Hänel zum Interview. Wir sprechen wir mit ihr über ihren Weg von einer Ärztin, die Schwangerschaftsabbrüche durchführt und darüber informiert, zu einer Symbolfigur der reproduktiven Selbstbestimmung. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle rechtliche Lage in Deutschland und wie diese Ärztinnen und vor allem Frauen benachteiligt, wie die Ausbildung von jungen Mediziner*innen in diesem Bereich gerade aussieht und was wir alle tun können, um die Situation zu verbessern!

Hier könnt ihr die Veranstaltung verfolgen: https://youtu.be/JCYBjYLgBKM