Dieser Vortrag wurde von Mara Moneyrain im Rahmen der Feministischen Thementage des AStA Landau gehalten.
Hört doch mal rein, es loht sich!
Eine Abtreibung, auch Schwangerschaftsabbruch genannt, ist eine intentional herbeigeführte vorzeitige Beendigung einer Schwangerschaft. Seit je her sind Abtreibungen bitter umkämpft. Zeitweise fast komplett von der politischen Bildfläche verschwunden, gewann das Thema Abtreibung in den letzten Jahren wieder deutlich an Aufmerksamkeit. Dies zeigen die jüngsten Ereignisse in den USA, die immer restriktiveren Gesetze in Polen, aber auch die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches in Argentinien.
Was viele nicht wissen: auch in Deutschland sind Abtreibungen illegal und werden nach §218ff des Strafgesetzbuches mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft.
Aus feministischer Perspektive stellt Abtreibung ein unerlässliches, fundamentales Recht einer jeden Frau, über ihren eigenen Körper zu bestimmen, dar. Die sogenannte Lebensschutzbewegung (auch Pro-Life-Bewegung) versucht hingegen die leibliche Selbstbestimmung von Frauen als Mord am ‚ungeborenen Leben‘ darzustellen und diffamiert Frauen die eine Schwangerschaft abrechen als ‚Mörderinnen‘. Bei der Lebensschutzbewegung handelt es sich nicht um eine Ansammlung einzelner hoffnungslos verwirrte Individuen, sondern um ein breites gesellschaftliches Spektrum, das vom bürgerlich-konservativen Milieu der FAZ-Leser bis zur offen faschistischen Rechten reicht. Die Kriminalisierung von Abtreibungen – einer Praxis die ohnehin zu jeder Zeit und überall stattfindet – stellt letztlich immer den Versuch dar, die Kontrolle über den weiblichen Körper zu erlangen und Frauen ihren Subjektstatus abzusprechen.
Zur Autorin:
Mara Moneyrain ist Autorin und im Feministischen Bündnis Heidelberg organisiert. Von der Notwendigkeit einer neuen militanten, feministischen Bewegung überzeugt, verbringt sie ihre Tage ansonsten als Leistungssportlerin und Lehrerin.
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