Kategorie: Prostitution (Seite 1 von 2)

Prostitution im Nationalsozialismus – der Vortrag zum Nachhören

Den Vortrag „Prostitution im Nationalsozialismus“ von Mirjam Schorr, M.A., findet ihr nun hier zum Nachhören.

Die Geschichte der Prostitution im Nationalsozialismus ist bislang nur in Teilen wissenschaftlich erforscht. Prostitution bedeutete jedoch auch in den Jahren 1933 bis 1945, dass hauptsächlich Frauen Sex gegen Entgelt oder anderweitige Vergünstigungen für Männer anboten. Dabei galt die Frau, die durch Prostitution ihren Lebensunterhalt (teilweise) bestritt, in der nationalsozialistischen Ideologie als das Gegenteil der idealen Frau aus der „Volksgemeinschaft“. Als „minderwertig“ und „asozial“ stigmatisiert und als „Nicht-Frau“ begriffen, war sie bestenfalls noch unter Ausnützung ihres Körpers für die Ziele des NS-Regimes, einer „Ausmerze“ zuzuführen. Folglich erlitten Prostituierte den NS-Staat auf ganz unterschiedliche Weise: Sie wurden diskriminiert, ausgegrenzt, entmündigt, (zwangs)sterilisiert, eingesperrt, deportiert, ausgebeutet und ermordet.

Der Vortrag gibt Einblicke in das Prostitutionsmilieu des „Dritten Reiches“ mit einer Schwerpunktsetzung auf den südwestdeutschen Raum. Wie gestalteten sich die Lebenswirklichkeiten von Prostituierten tatsächlich aus? Welche Widersprüchlichkeiten bestanden zwischen der angenommenen Sexualmoral des Nationalsozialismus und den Fragen der Prostitution in der Realität und vor Ort? Welche individuellen Biografien von Prostituierten aus dem Südwesten und aus Heidelberg lassen sich gegebenenfalls beschreiben? Und zuletzt: Wie wurde nach 1945 an persönliche Schicksale aus dem Prostitutionsmilieu erinnert?

Prostitution im Nationalsozialismus

Anlässlich des Tags gegen Prostitution am 5.10. laden wir herzlich zum Vortrag von Miriam Schnorr um 19 Uhr ins Kulturfenster Heidelberg (Kirchstraße 16) ein.

Die Geschichte der Prostitution im Nationalsozialismus ist bislang nur in Teilen wissenschaftlich erforscht. Prostitution bedeutete jedoch auch in den Jahren 1933 bis 1945, dass hauptsächlich Frauen Sex gegen Entgelt oder anderweitige Vergünstigungen für Männer anboten. Dabei galt die Frau, die durch Prostitution ihren Lebensunterhalt (teilweise) bestritt, in der nationalsozialistischen Ideologie als das Gegenteil der idealen Frau aus der „Volksgemeinschaft“. Als „minderwertig“ und „asozial“ stigmatisiert und als „Nicht-Frau“ begriffen, war sie bestenfalls noch unter Ausnützung ihres Körpers für die Ziele des NS-Regimes, einer „Ausmerze“ zuzuführen. Folglich erlitten Prostituierte den NS-Staat auf ganz unterschiedliche Weise: Sie wurden diskriminiert, ausgegrenzt, entmündigt, (zwangs)sterilisiert, eingesperrt, deportiert, ausgebeutet und ermordet.

Der Vortrag gibt Einblicke in das Prostitutionsmilieu des „Dritten Reiches“ mit einer Schwerpunktsetzung auf den südwestdeutschen Raum. Wie gestalteten sich die Lebenswirklichkeiten von Prostituierten tatsächlich aus? Welche Widersprüchlichkeiten bestanden zwischen der angenommenen Sexualmoral des Nationalsozialismus und den Fragen der Prostitution in der Realität und vor Ort? Welche individuellen Biografien von Prostituierten aus dem Südwesten und aus Heidelberg lassen sich gegebenenfalls beschreiben? Und zuletzt: Wie wurde nach 1945 an persönliche Schicksale aus dem Prostitutionsmilieu erinnert?

Neben spannenden Informationen wird es auch Kuchen und Getränke gegen Spende geben.

Veranstaltung – Was kostet eine Frau am 26.03. in Karlsruhe

Leider etwas kurzfristig, aber ihr solltet es trotzdem nicht verpassen:

Am Sonntag, den 26.03. von 12 – 17 Uhr findet in Karlsruhe im Roten Stern* ein Workshop zu unserem Buch „Was kostet eine Frau – eine Kritik der Prostitution“ statt.

Die Autorinnen Hanna Vatter und Brigitte Kiechle diskutieren mit Euch Prostitution als Teil männlicher Herrschaft sowie feministische Historie zum Thema Prostitution.

Kommt vorbei, gerne auch schon zum Kaffee ab 11 Uhr und kommt mit den Autorinnen und uns ins Gespräch.

Zur Kritik der Prostitution – Was kostet eine Frau?
Workshop mit Hanna Vatter (Prostitution als Teil männlicher Herrschaft) & Brigitte Kiechle (Bebel, Kollontai, Mujeres Libres)
Sonntag, 26. März 2023 – 12-17 Uhr im Roten Stern* Karlsruhe
Kaffee ab 11 Uhr

Plädoyer für eine radikale Kritik der Prostitution

Nach wie vor ist das Thema Prostitution Anlass für heftige Auseinandersetzungen sowohl gesamtgesellschaftlich, als auch innerhalb der feministischen und linken Bewegung. In der Regel werden dabei die gesellschaftlichen Umstände ausgeblendet und die einzelne Frau zum Gegenstand moralisierender Diskurse. Ziel diese Vortrages ist es stattdesse das soziale Phänomen der Prostitution einer radikalen Kritik zu unterziehen. Hierzu soll Eingangs die Verflechtung aus Patriarchat, Kapitalismus skizziert und die Situation der Frau innerhalb der Prostitution in diesen Zusammenhang eingebettet werden. In einem zweiten Schritt soll der Freier als Täter in den Fokus gerückt werden. Abschließend werden Handlungsmöglichkeiten und Wege zu einem frauensolidarischen Umgang mit dem Thema Prostitution aufgezeigt. Ein Vortrag von Mara Moneyrain (Feministisches Bündnis Heidelberg) in Kooperation mit der Initiative Demokratie und Moderne e.V. (https://demokratieundmoderne.org/).

Gespräch mit der Aktivistin und Aussteigerin Sophie

Wann: Samstag, den 03.04.2021 um 19 Uhr hier im Youtube Live-Stream

Die Krise steckt im System – Prostitution

Gespräch mit der Aktivistin und Aussteigerin Sophie

Frauen in der Prostitution leben und arbeiten meist in sehr prekären Verhältnissen.

Sie sind ständig Armut, Ausbeutung und sexueller Gewalt ausgesetzt und dabei häufig zusätzlich von rassistischer Diskriminierung betroffen. Die Corona-Krise hat diese Situation weiter verschlimmert und den eklatanten Mangel an Ausstiegsmöglichkeiten und staatlichen Hilfen für Frauen in der Prostitution verdeutlicht.

Gemeinsam mit der Aktivistin und Aussteigerin Sophie vom Netzwerk „Ella e.V.“ wollen wir über das Versagen staatlicher Regulierung reden und dabei insgesamt das System Prostitution als gesellschaftliche Institution hinterfragen.

Hierzu diskutieren wir unter anderem das „Nordische Modell“ und in wie weit es Frauen in der Prostitution mehr Sicherheit und Unterstützung bieten kann. Anstelle der Kriminalisierung von Frauen, werden hier Freier und Zuhälter vom Sexkauf abgehalten.

Im Anschluss habt ihr dann die Möglichkeit, eure eigenen Fragen zu stellen.

Wir freuen uns auf eure Teilnahme!

Vortrag zum Nordischen Modell von Hanna Vatter

Save the Date: Samstag, 27.03.2021 um 18Uhr unter folgendem Link: https://bbb.stura.uni-heidelberg.de/b/pob-gee-j6m-32y

Der Vortrag ist eine Kooperationsveranstaltung des StuRa HD und des Feministischen Bündnis.

Ankündigung

Seit 2002 ist die Prostitution in Deutschland formal als normales Arbeitsverhältnis organisiert. Mit der Legalisierung wurde damals intendiert, die immense Gewalt und Stigmatisierung abzubauen, von denen die Frauen in der Prostitution betroffen sind. Studien zufolge ist jedoch keines dieser Ziele erreicht worden. Hanna Vatter vom Feministischen Bündnis Heidelberg erläutert, warum mit der Prostitution nicht wie mit einer beliebigen andere Arbeit umgegangen werden kann. Denn bei dem Phänomen Prostitution spielen Fragen der männlichen, sexualisierten Macht und Dominanz eine große Rolle. Das wird bspw. in der immensen Gewalt sichtbar, der die Frauen dort ausgesetzt sind. Der größte Teil der Gewalt wird von den Freiern selber ausgeübt. In Befragungen von Freiern offenbaren diese ihre misogyne Einstellung Frauen gegenüber und ihre erhöhte Bereitschaft, Gewalt gegen sie zu legitimieren. Es geht in der Prostitutionsfrage also darum, aktuelle männliche Subjektivierung und Sexualität mit dem Kauf von Prostitution zusammen zu denken. Hanna Vatter erläutert im Vortrag den feministisch-theoretischen Hintergrund der Existenz der Prostitution. Es wird weiterhin um mögliche Strategien gehen, rechtlich mit ihr umzugehen. Hier stellt sie Möglichkeiten vor, die sich durch eine Einführung des „Nordischen Modells“ eröffnen können.

Podcast zum Sammelband: Was kostet eine Frau?

Akut+[C] HD hat uns als Feministisches Bündnis für seinen dritten Podcast angefragt. Im 50-minütigem Gespräch diskutieren die Mitherausgeberinnen und Autorinnen des Buches, Mara Moneyrain und Hanna Vatter, mit Akut+[C] zu Fragen zur aktuellen Situation von Frauen in der Prostitution in Deutschland, reden über verschiedene Gesetzgebungen, insbesondere über das Nordische Modell und rücken auch explizit den Freier ins Zentrum der Debatte.

Viel Spaß beim zuhören und stay tuned!

Was kostet eine Frau

Veröffentlichung unseres Sammelbandes zur Kritik der Prostitution!

Erhältlich im Alibri-Verlag

Endlich ist unser Sammelband „Was kostet eine Frau? Eine Kritik der Prostitution“ draußen! In Zusammenarbeit mit engagierten Frauen, Aussteigerinnen aus der Prostitution und Expertinnen für soziale Arbeit, Psychologie und Soziologie, die sich seit Jahren mit dem Thema Prostitution auseinandersetzen, haben wir auf 300 Seiten eine vielschichtige Analyse des Milieus angestellt. Insbesondere beleuchten wir den Freier als Täter, die Auswirkungen von Sexkauf auf prostituierte Frauen und die Einbettung der Prostitution in den gesamtgesellschaftlichen, kapitalistisch-patriarchalen Kontext.

Da eine Buchtour wegen der aktuellen Corona-Situation leider vertagt werden muss, stellen wir euch den Sammelband am 25.11., dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, im Rahmen einer Online-Veranstaltung vor. Bis dahin ein kurzer Einblick:

Im Patriarchat zu leben bedeutet für viele Frauen, mit Armut, Ausbeutung und sexualisierter Gewalt konfrontiert zu sein. Die Prostitution stellt dabei eine besondere Bedrohung für Leib und Leben dar – von ihr betroffen sind vor allem Frauen in ökonomischen, sozialen und emotionalen Abhängigkeitsverhältnissen. In den Beiträgen dieses Sammelbandes wird die Verflechtung von Patriarchat, Kapitalismus und Prostitution aus feministischer Perspektive analysiert. Entgegen gängiger Debatten rückt zudem der Freier als Täter in den Fokus, der durch Sexkauf Gewalt gegen Frauen ausübt.

** Informationen zu unseren anstehenden Veranstaltungen zur Buchveröffentlichung findet ihr hier! **

« Ältere Beiträge